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Windows 10 - Mein Selbstversuch

Veröffentlicht am 10.08.2015

Aktualisiert 17.09.2016 , Überarbeitet  25.01.2016

APPs ersetzen Programme.
Virtuelle Desktops nun auch von MS entdeckt.
Datenschutz?

Ein kritisches Video auf Youtube https://www.youtube.com/watch?v=Otz5pzOwXFQ

Lange Zeit vor dem offiziellen Erscheinungstermin im Sommer 2016 wurden wir mit Neuigkeiten zum kommenden Windows 10 versorgt. Die Fachpresse war massiv beteiligt und das lag bestimmt nicht nur am Sommerloch. Zunächst gab es für einen (mehr oder weniger) kleinen Personenkreis die noch gährenden Testversionen, die sogenannte Technical Preview, die alles, aber auch wirklich ALLES an Informationen zu MS schickte (inkl. Paßwörter). Das wurde den neugierigen Benutzern vorher im Kleingedruckten mitgeteilt. Dort steht übrigens auch ausdrücklich drin, dass diese Version NICHT für Produktiv-Umgebungen eingesetzt werden sollte. Wer lesen kann...

Der offizielle Termin rückte näher und eines Tages wurde auf millionen Windows-PCs in der Leiste neben der Uhr ein Windows-Fähnchen gezeigt, welches relativ aufdringlich darauf aufmerksam machte, daß bald das neue Win 10 da ist und man sich in die Liste der Upgrader eintragen kann, um möglichst rasch das Upgrade zu erahlten. Dieses Fähnchen hielt Einzug mit einem "besonders wichtigen Update". Für wen wichtig?! - Also mich hat dieses Fähnchen sowas von genervt!
Ergänzung: Je näher der Erscheinungstermin rückte, umso aufdringlicher wurden die Methoden von Microsoft. Zwischenzeitlich hat man sich sogar erdreistet, das Weg-Klicken des Hinweisfenstern als "Akzeptiert" auszulegen, womit dem Download des Upgrades freie Bahn gegeben wurde. Erst nach heftigsten Protesten seitens der Benutzer (und wohl auch von juristischer Seite) ruderte Microsoft zurück und verschaffte der Sache mehr Klarheit, da angeblich einige Benutzer da wohl etwas misverstanden hätten.

Aus beruflichen Gründen muß ich mich mit solchen Software-Produkten zeitnah beschäftigen, doch während der Arbeit ist dafür keine Zeit. Also starte ich den Selbstversuch und installiere das Upgrade auf meinem privaten Netbook, das zu diesem Zeitpunkt etwa ein Jahr jung war.  Tja, von wegen... sooo einfach lief das nicht, wie MS es verspricht. Plötzlich standen im Gerätemanager gleich 8 unbekannte Geräte! Und die Win10-Update-Automatik für Treiber hat gänzlich versagt: Online nichts gefunden. Also beim Hersteller des Netbooks (Acer) geschaut - keine Treiber für Win10 zu sehen. Die kamen erst ein paar Tage später und darum dann...
alles auf Anfang: Das Image von Win7 eingespielt und das Upgrade für Win10 laufen lassen. Und?
Tja, immer noch 8 unbekannte Geräte, bei einem Netbook, das wie gesagt vor etwa 1 Jahr auf den Markt kam. Dieses Mal installierte ich alle Win10-Treiber, die ich bei Acer in die Finger kriegte. Das nutzte aber nicht viel,  es blieben noch 4 unbekannte Geräte. Bluetooth schien z. T. darunter zu sein. Win10 erkannte mein BT-Headset zwar, aber die Audio-Verwaltung interessierte sich nicht wirklich dafür. Sieht nach Kinderkrankheiten aus. Doch wer hat Schuld? Ist es der Treiber? Liegt es an Win10?

Mit Win10 will MS wieder stärker auf die Desktop-Benutzer zugehen und hat neben der favorisierten Kachel-Touch-Bedienung also auch Maus und Tastatur wieder entdeckt! Gut so.
Und jetzt gibt es (Trommelwirbel und Tusch!) sogar virtuelle Desktops ab Werk!  Für Windows haben bisher sogenannte 3rd Party Tools die virtuellen Desktops nachrüsten müssen (seit mehr als 20 Jahren!). Viele Desktop-Benutzer wollen mit dem PC wirklich arbeiten und brauchen diese Funktion, denn der Platz auf dem echten Schreibtisch reicht für einen zweiten oder gar weitere Monitore oft nicht aus. Das ewige Hin-und-her-Schieben von Fenstern und die exzessive Nutzung von Alt-TAB kann's auf Dauer echt nicht sein!
Ja, DAS hat MS endlich erkannt. GUTEN MORGEN Microsoft! Ausgeschlafen?
MS muss bei seiner Umsetzung der virtuellen Desktops aber nachbessern. Da hakt es noch ziemlich! Ob man statt dessen immer noch 3rd Party Tools einsezten kann? Ich werde es bei Gelegenheit mal ausprobieren.
Habe ich eigentlich erwähnt, daß Linux diese Funktion seit über 20 Jahren drin hat?

Apps in Win10
Als Umsteiger von Win7 (wer will als Desktop-Benutzer schon freiwillig Win8.x haben?!) kenne ich Programme, die ich mit Setup installiere oder als portable Version irgendwo auf die Festplatte kopiere. Dritter Weg: Mit Win8.x hat MS einen eigenen Appstore eingerichtet, so wie es vorher schon Google, Apple, Samsung und Amazon taten. Nun kann Windows AUCH die Apps holen. Die Benutzer von Windows müssen nicht mehr das ganze Web nach nützlichen Programmen durchsuchen, d. h. also nicht mehr in der Suchmaschine "download programm xyz" eingeben. Und wie bei Google, so braucht der Benutzer nun auch bei MS zwingend ein Benutzerkonto, um in den Shop rein zu kommen. MS weiß also jederzeit, welche Programme... äh APPs ich installiert habe. Man will es Google gleich machen. Naja, ein Vorreiter in Sachen IT war Microsoft extrem selten.
Programm hin, App her ... ich frage mich ernsthaft, warum ich extra eine App brauche, um z. B. die Mediathek der ARD zu nutzen. Ich kann ebenso mit dem Browser auf ARD.DE gehen, brauche dafür nicht einmal ein Benutzerkonto bei MS (auch nicht bei der ARD für deren Inhalte) und nebenbei wird meine Festplatte nicht mit Apps voll gemüllt. Das Zwangs-Benutzerkonto? Für wen ist es gut?

Aufdringliche Upgrade-Hinweise für Win 10
und wie man sie los werden kann:
Eine kleine Video-Anleitung von Georg Schnurer's Technik-Ranch auf YouTube.
Ab etwa Minute 24 geht es los.


Trauerspiel Datenschutz
Wer beim Win10-Upgrade auf "Express" klickt, dem wird der volle Luxus geboten... und die volle Spionage gratis dazu. Man muß schon gute Augen haben und neben dem optisch aufdringlichen Express-Knopf (rechte Bildschirmseite) den links befindlichen und unscheinbaren, ja fast schon unsichtbaren Punkt zu finden, der eine benutzerdefinierte Installation ermöglicht... so daß bestimmte neugierige Funktionen erst garnicht aktiviert werden (... bis MS es irgendwann trotzdem aktiviert. Sie können es, sie dürfen es und darauf haben sie in den etwa 45 Seiten Kleingedrucktem auch hingewiesen). Wer lesen kann ...

Und was macht Europa? Die Politiker sehen kein Problem! Bisher jedenfalls nicht... bis jemand sie mal gehörig mit der Nase darauf stößt. Also eigentlich wie immer: Ein Trauerspiel.
Nun verstehe ich, warum in so manchem Forum nicht mehr von Microsoft, sondern von "Spycrosoft" geschrieben wird.

Wegen der neuen Funktionen (u. a. Sprach-Assistent Cortana) lauscht Win10 am Mikrofon (machen Amazon usw. mit ihren Produkten auch) und will so viel wie nur irgendmöglich über den Benutzer wissen. Das geht übrigens bis hin zum Paßwort für eine verschlüsselte Festplatte! Die Daten werden via Internet an irgendwelche Rechenzentren bzw. Clouds von MS geschickt, also in die USA.

Mal ehrlich... geht's noch? Sind die AMIs jetzt total freidrehend?!? Ist irgend etwas in der Cola drin oder im Essen von McDoof äh Mc Donalds, das sich so heftig auf das Denken auswirkt? Da müßte man wohl die Briten fragen, denn die Briten sind ja genauso drauf mit ihrem GCHQ und den Kameras an jeder Straßenecke.
Mir läuft es kalt den Rücken runter - und das trotz sommerlicher Temperatur!

In den Foren heißt es oft: Wenn Du etwas kostenlos bekommst, dann überlege, ob nicht Du selbst das Produkt bist. Kostenlose Apps? Ja klar, Du zahlst mit Deinen Daten! (Bewegungsprofil, Kaufprofil, usw).
Ja, das Upgrade auf Win10 ist kostenlos! Aha. Also im Sinne: Es fließt lediglich kein Geld vom Konto ab.
Ich für meinen Teil werde nach dem Selbstversuch Win10 löschen und das Image von Win7 einspielen. - Wer weiß aber, ob nicht mit irgend einem Windows-Update bestimmte (Schnüffel-) Funktionen auch für Win7 nachgerüstet werden, kostenlos versteht sich. MS bzw. die USA wollen ja unser bestes. Ja nee, is klar.

Das Betriebssystem und die Programme/Apps sind nur Werkzeuge, um unsere Dokumente bearbeiten zu können. Vielleicht ist Linux hier die bessere Wahl, was den Schutz unserer Daten betrifft. Dann sind sie etwas sicherer vor irgendwlchen Regierungen sowie wild gewordenen Konzernen.

Die Hersteller von Software haben unsere Daten exakt GAR NICHT zu interessieren... und ebenso irgendwelche Geheimdienste! Wer von uns läßt freiwillig seine Haus- bzw. Wohnungstür für jedermann offen? Damit fallen auch sämtliche Cloud-Lösungen raus, denn kein Anbieter einer "Klaut" kann zu 100% garantieren, daß Deine Daten auf seinem System niemals abgezapft werden.

Achja, woran liegt es, dass immer noch so Viele sagen "Ich habe ja nichts zu verbergen"?
Sorry, diesen Menschen spreche ich den gesunden Menschenverstand ab. Aber vielleicht können sie ja nichts dafür. In der Cola (Geheimrezept!) oder in den Burgern könnte eventuell mindestens eine besondere Zutat "mit bisher nicht erkannten Nebenwirkungen" drin sein, die besonderen Einfluß auf das kritische Denken hat. 

Update-Mechanismus
Bisher war es Tradition, daß die Updates für Windows am zweiten Dienstag eines Monats verteilt werden.
Im September 2016 hat Microsoft mit dieser Tradition gebrochen. Fort an gibt es Updates, wann MS das für gut befindet. Wer die Home-Version von Windows benutzt, der kann nicht mal eingreifen. Wer die Professional-Version hat, der kann immerhin den Termin für die Installation verzögern, aber er kann die Installation der Updates nicht dauerhaft aufhalten. Schöne neue Windows-Welt! Oder?

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